Pappelallee in Bachern im oberbayerischen Landkreis Starnberg

Pappelallee in Bachern im oberbayerischen Landkreis Starnberg
Foto: Manfred Berger
Bayern

Lieblingsallee von Manfred Berger, Dillingen und Günter Bender, Bonstetten

Pappelallee in Bachern im oberbayerischen Landkreis Starnberg
Foto: Manfred Berger

Eine markante und auffällige Pappelallee, bestehend aus über 80 Bäumen, führt direkt vom Parkplatz in Bachern, ein Ortsteil von Inning am Wörthsee, zu einem befahrbaren Steg. Dieser verbindet das Festland mit der einzigen Insel im Wörthsee, der sogenannten "Mausinsel", die sich in Privatbesitz befindet und nicht öffentlich zugänglich ist.

Warum heißt die kleine Insel Mausinsel? Eine alte Sage erzählt, dass vor vielen, vielen Jahren auf dem nahegelegenen Schloss ein Graf wohnte, der zwar ein gigantisches Vermögen sein eigen nannte aber sehr geizig und gefühlskalt war. Der Adelige holte noch das Allerletzte aus seinen armen Untertanen heraus. Als eines Tages eine Teuerung über das Land kam, brach eine große Hungersnot unter der Landbevölkerung aus. Doch den Grafen ließ dies alles kalt, selbst die Tatsache, dass die Menschen auf den Straßen verhungerten. Au contraire: der stolze Graf machte sich sogar lustig über die arme, hungernde Landbevölkerung. Eines Tages richtete der hohe Herr ein pompöses Fest aus. An diesem Tag fanden sich viele der armen Menschen vor seinem Schloss ein. Sie baten ihren Herrn, er möge ihnen doch helfen ihre Not zu lindern.Doch der kaltherzige und eitle Graf geriet darüber so in Wut und befahl seinen Wachen, die Bettelnden hereinzulassen und dann alle Tore zu schließen.

Pappelallee in Bachern im oberbayerischen Landkreis Starnberg
Foto: Manfred Berger
Danach sollten sie die so gefangenen Menschen in eine Scheune auf dem Schlossareal treiben und dann das leicht brennbare Gebäude anzünden. Die gefangenen Menschen verbrannten bei lebendigem Leib. All ihr Flehen um Gnade stieß auf taube Ohren. Der Graf lachte nur und antwortete ihnen zynisch: „Ihr wolltet doch, dass ich euch von eurem Hunger befreie!“. Nach dem das Wehklagen immer leiser wurde, sagte der Adelige zu seinen Wachen: „Hört ihr die Mäuse und Ratten wimmern? Dies Ungeziefer wird bald ausgerottet sein“. Unberührt von seiner schrecklichen Tat ritt der Graf zurück auf sein Schloss. Aber die Vergangenheit holte ihn ein. Schon bald wurde sein Schloss von einer schrecklichen Ratten- und Mäuseplage heimgesucht, die nicht in den Griff zu bekommen war. Die Ratten und Mäuse raubten dem Grafen sogar sein Essen vom Teller. Daraufhin flüchtete dieser auf die kleine Insel im Wörthsee. Er dachte, hier sei er sicher vor dem Ärgernis. Aber das Ungeziefer folgten dem Grafen auf die einsame Insel. Es kam wie es kommen musste: Die Ratten und Mäuse fraßen den Graf bei lebendigem Leibe auf. Danach verschwanden sie wieder von der Insel und aus dem gräflichen Schloss. Seit dieser Zeit heißt die kleine dichtbewaldete Insel im Wörthsee „Mausinsel“.

Fest steht, dass die steil aufragenden Bäume nicht aus dieser oben beschriebenen Zeit stammen. Die Pappelallee ist schon aus großer Entfernung zu sehen. Sie überrascht den Betrachter durch ihrem sich dem Wind und Wetter anpassenden Wuchs. Licht und Schatten, Sonne und Mondschein tun ihr übriges, um die Allee zu einem markanten Wahrzeichen in dieser wunderschönen Landschaft werden zu lassen.

 

 

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